Dem Aufwand trotzen

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Dem Aufwand

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Den Extrakilometer gehen

Es liegt in der Natur der Ruhe, das wirklich Aufregende zu finden. Wer einen Gang zurückschaltet, sich Zeit nimmt für die Muse, vom Tunnelblick in die Weitsicht geht und sich auf das Bauchgefühl verlässt, bekommt so einiges mehr vom Leben. Dasselbe gilt auch für die Landschafts-Fotografie. Klar gibt es Apps und Anleitungen im Internet, mit denen man ein Foto von A-Z planen kann (wenn das Wetter mitspielt) doch die wirklich spannenden Dinge erlebt man im Gespräch, im Suchen und Aufspühren von Wegen und Möglichkeiten, ein Bild einzufangen, mit dem dann im Nachhinein ganz andere Gefühle für den Fotografen wie auch den Betrachter verbunden sind.

Es liegt in der Natur der Ruhe, das wirklich Aufregende zu finden. Wer einen Gang zurückschaltet, sich Zeit nimmt für die Muse, vom Tunnelblick in die Weitsicht geht und sich auf das Bauchgefühl verlässt, bekommt so einiges mehr vom Leben. Dasselbe gilt auch für die Landschafts-Fotografie. Klar gibt es Apps und Anleitungen im Internet, mit denen man ein Foto von A-Z planen kann (wenn das Wetter mitspielt) doch die wirklich spannenden Dinge erlebt man im Gespräch, im Suchen und Aufspühren von Wegen und Möglichkeiten, ein Bild einzufangen, mit dem dann im Nachhinein ganz andere Gefühle verbunden sind.


Der zusätzliche Aufwand

Es kann schon frustrierend sein: in sehr vielen sensationell guten Fotos sieht man den enormen Aufwand nicht einmal, den sich die Fotografen auf sich genommen hatten. An einer 600 m frei abfallenden Wand abgeseilt, an einem Robbenstrand 300 m über deren Exkremente gerobbt, um näher an die Tiere heranzukommen, gefährlich nah am Abgrund einer Steilküste, 1 Std. hüfttief im kalten See gestanden oder 3 Std. lang auf das gute Licht gewartet bzw. die ganze Nacht durch den Sternenhimmel fotografiert und sich den Hintern in einem Zelt abgefroren. Oft genügt es nicht einmal, die ganzen Strapazen nur einmal auf sich zunehmen und man muss 2mal, 5mal oder 10mal den Weg gehen, bis es klappt und sich alles wie gewünscht präsentiert.

Zum Glück konnte ich mich einige Male von der Versuchung der Bequemlichkeit losreissen, die Sache sein zu lassen, obwohl es so viel schöner gewesen wäre, noch bis 08:30 Uhr in den Federn zu dösen, anstatt sich bereits um 05:30 Uhr vom warmen Bett loszureissen, sich anzuziehen, das am Vorabend gepackte Fotomaterial zu schultern und sich in die morgendliche Frische hinaus zu bemühen – zumahl man auf Ibiza in den Ferien weilt. Doch genau in diesen Zeiten liegt der ganze Lohn der Landschaftsfotografie. Da schreibt man die Geschichten der Bilder und der Mühen. Da klettert man mit Fotorucksack und Stativ an irgend einem Felsen hoch, richtet sich ein und kann die aufregendsten Dinge erleben. Die ersten Sonnenstrahlen streicheln das Meer und durchbrechen auf der gegenüberliegenden Seite den Nebel, der träge in den Baumwipfeln hängt. Alles ist ruhig, schon fast meditativ. Kein Mensch ist zu sehen, nur Vögel, Käfer und Natur. Das erdet. 

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Das Schönste gleich ums Eck

Schon oft erlebte ich, dass der schönste Spot gleich um die Ecke liegt oder nach einem informativen Schwatz mit einem Einheimischen so greifbar nah ist. Manchmal ist es unglaublich, dass sich unscheinbare Orte im richtigen Kontext und gebührenden Licht auf einmal zu atemberaubenden Szenerien verwandeln und nur entdeckt werden müssen. Meistens ist es die nur Stimmung, die Muse oder der Blick, der zur richtigen Zeit diese Orte einfängt, damit diese wunderschönen Bilder entstehen können. 

Das Wichtigste dabei ist, dass man tagsüber interessante und vielleicht mystische Plätze aufsucht, die man dann aber erst frühmorgens oder in den Abendstunden fotografiert. Wie allgemein in der Fotografie ist neben der Sache vor allem das Licht für den Bild-Look verantwortlich und dieses ist tagsüber viel zu hart und uninteressant. Es sind Welten, wenn man nur schon den Vergleich einer unspektakulären Piazza zu unterschiedlichen Tageszeiten heranzieht.

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Auffälligkeiten suchen

Manchmal sind es Dinge, die einem mit ein bisschen Lebens- und Reiseerfahrung auffallen, Unregelmässigkeiten die aus einem bestimmten Erinnerungs- oder Vergleichsraster fallen, welche einem den Weg zu einem sensationellen Bild ebnen. 

Beispielsweise hier, gleich neben einer Landstrasse hinausgefahren und eine eigenartige, alte Brücke entdeckt, dessen Begehbarkeit von einem Gitter eingeschränkt wurde. Das weckt Fragen und bald ist ein Blick links und rechts davon sowie die Suche nach einem Weg da hinunter unumgänglich. Was man dann am Ende vorfindet, ist einfach phänomenal. 

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Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, wenn man einem Impuls folgt und nicht aufgibt, bis man den Zugang gefunden hat. In diesem Beispiel suchte ich ziemlich lange nach einer Möglichkeit, in die kleine Schlucht hinunter zu gelangen. An einer bestimmten Stelle war der Höhenunterschied nicht mehr so gross und in rund 10 Meter war der Grund erreicht. Dem fast ausgetrockneten Bachbeet folgend, kam ich dann zu diversen umgefallenen Bäumen, grossem Wurzelwerk und dahinter zu dem alten Portal, welches ich von der Absperrung oben gesehen hatte.

Die vielversprechenden, herunterhängenden Pflanzen sahen von unten vor dem uralten Steintor noch besser aus, als ich gedacht hätte. Der ganze Ort war mystisch, unheimlich und fremd.

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